Desaguadero, Peru nach Laja, Bolivien 30.09.2013
8:00 Uhr zur Migration auf peruanischer Seite, ganz schnell hatten wir unseren Ausreisestempel
im Pass. Dann über die Grenzbrücke nach Bolivien. Hier eine riesige Schlange vor der Migration.
Geduldiges Warten, dann am Schalter die Auskunft, dass wir uns an die andere, noch längere
Schlange anstellen müssten. Ich protestierte, hatte ich doch extra vorher noch gefragt,
half aber nichts. Wieder warten, dann endlich waren wir an der Reihe. Wie lange wir denn in
Bolivien verweilen wollten, wurde ich gefragt? Bitte 90 Tage! Einverstanden, und was drückte
mir der Grenzbeamte in den Pass. 30 Tage! Äh, wieso das jetzt? Oh, Entschuldigung, ein Versehen!
Schnell den 90 Tage Stempel drüber! Dann derselbe Fehler auf der Ausreisekarte, jetzt wurde
es mir zu bunt. Ich bestand darauf, dass er mir eine neue Karte gab. Wäre doch alles kein
Problem, es würde schon alles gut gehen! Ich bekam aber meine neue Karte mit einem sauberen
90 Tage Stempel. Raus aus dem Gewühl. Willkommen in Bolivien! Zeitverschiebung, eine Stunde
weiter vor! Wir suchten gleich eine Telefonmöglichkeit, um Waldemar’s Papa zum Geburtstag
zu gratulieren, klappte auf Anhieb. Dann rauf auf die Räder, jetzt auf der bolivianischen
Seite am Titicacasee entlang, auch schön. Asphaltierte Straße mit Seitenstreifen, alle Achtung!
Wir hatten uns eine Strecke Richtung Sajama Nationalpark ausgearbeitet, nicht über La Paz
gehend. An der Abzweigung Richtung Jesus de Machaca machten wir eine ausgiebige Pause. Die
Schotterpiste lachte uns schon entgegen, sollten wir hier wirklich lang fahren? Wir beschlossen,
es zu wagen, doch nach 3 Kilometern durch Sand, über Stock und Stein, hielt ich kurzentschlossen
an und teilte den beiden Männern mit, dass sich mein Innerstes gegen diesen Weg sträubte
und ich hier nicht weiterfahren wollte. Die vielen schlimmen Tage in Peru auf diesen Wegen
saßen mir noch zu tief in den Knochen und immerhin gab es eine Alternativstrecke. Wider
Erwarten waren die beiden Männer direkt einverstanden, umzukehren. Also, Umkehr marsch,
zurück auf die Asphaltstraße. Wunderbar, die Räder rollten wieder. Weiter, immer weiter,
der Wind kalt und böig. Nach rund 80 Kilometern wollten wir nicht mehr und bogen
kurzentschlossen nach Laja ab. An der Plaza das Rathaus, schnell rein und nachgefragt. Eine
Frau nahm sich meiner an und ging mit mir zu einer Tienda. Der Dueno vermietete auch Zimmer,
wie sie mir erzählte. Señor Philipe winkte aber erstmal ab, er hätte keine Betten für uns.
Macht doch nichts, wir hätten alles dabei! Na gut, dann könnte er uns zwei kleine Zimmer
anbieten. Danke! 5 Minuten später standen wir mit den Rädern wieder vor der Tienda, jetzt
lernten wir auch die Hausherrin kennen. Señor Philipe kehrte schon fleißig. Ich fragte mal
vorsichtshalber nach dem Preis. 100 Bolivianos wollte er haben, ich schaute ihn erstaunt an.
Für zwei winzige Zimmer ohne alles erschien mir dieser Betrag viel zu hoch. Er überlegte
und ging auf 60 Bolivianos runter. Hier war wohl ein Abzocke Versuch im Gange. Ich spielte
das Spiel mit und sagte ihm 50. Jetzt kam die Hausherrin mit ins Spiel. Wir einigten uns
auf 55, was immer noch viel war. Erster Tag in Bolivien und kein guter Einstand, wie wir
fanden. Wir drei machten es uns im Patio gemütlich und kochten in Ruhe unsere Nudeln, unter
den Argusaugen der Señora. Die Dusche kostete dann auch nochmal extra! Die Nacht war kalt,
doch der Sternenhimmel wunderschön.
Laja nach Patacamaya 01.10.2013
Brrr, lausig kalt war es. Schnell die Sachen an, und ein warmes Getränk musste sein. Dann
Verabschiedung und zurück auf die Straße Richtung La Paz. Der Verkehr stark, die Straße in
einem schlechten Zustand. Vor La Paz bogen wir rechts ab, durch eine Vorstadt kamen wir auf
den Zubringer Richtung Patacamaya. Die Bolivianer erschienen uns nicht so nett, die Straße
wurde immer schlechter. Rechts von uns die Cordillera Munecas, wenigstens die war schön
anzuschauen. La Paz lag hinter uns und wir entschlossen uns, auf der ganz neu asphaltierten
Straße, noch nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen, zu fahren. Keiner hielt uns an
und so ließ es sich viel entspannter fahren. Nach einer ausgedehnten Mittagspause lief es
noch schneller, jetzt mussten wir uns nur sehr konzentrieren, denn etliche große Steine
versperrten uns den Weg. Auch das schafften wir und nach 114 Kilometern rollten wir in
Patacamaya ein. Dieser Ort besteht aus einem langen Straßenzug und sonst nichts. Die Unterkünfte
Löcher für viel Geld, die Einwohner total unfreundlich, was ging denn hier in diesem Land
bloß ab. Der Einkauf ein einziger Krampf, kein Central Mercado, kein vernünftiges Obst,
unhöfliche Verkäufer, ich kam mir vor wie in der DDR. Wir fuhren durch den ganzen Ort, im
letzten Hotel fanden wir endlich 3 etwas freundlichere Señoras, die auch ein einigermaßen
sauberes Zimmer mit einer warmen Dusche für uns hatten. Daneben ein Restaurant, und der
Besitzer wirklich nett, ich versprach ihm, später wiederzukommen. Das taten wir dann auch
und hatten noch einen schönen Abend.
Patacamaya zur Abzweigung nach Curahuara de Carangas 02.10.2013
Weiter auf der 108 zum Nationalpark, heute änderte sich die Natur schlagartig. Die Erde rot,
der Sajama mit 6542 Metern der höchste Berg Boliviens in der Ferne sichtbar. Tolles
Naturschauspiel. Es rollte gut, später setzte der gefürchtete Wind wieder ein und trieb sein
Spiel mit uns. Und die Karte, die wir benutzten, stimmte auch mal wieder nicht. Wir dachten,
nach 78 Kilometern in Curahuara de Carangas anzukommen, da war aber weit und breit nichts.
Ich fragte eine vorbeikommende Frau. Fast unverständlich, weil ohne Zähne, sagte sie mir,
der Ort existierte noch etwa eine ½ Autostunde entfernt von uns. Na super! Hieß, nochmal 23
Kilometer strampeln und hoffen, dass der Wind nicht noch mehr aufdrehte. Völlig fertig kamen
wir nach 18 weiteren Kilometern an der Abzweigung zum besagten Ort an. Dort existierte
tatsächlich ein Alojamiento, so heißt hier eine Herberge, wo wir uns kurzentschlossen
einquartierten. Wasser aus der Pumpe verfügbar, Dusche Fehlanzeige, Bett bretthart, also
Matratze raus. Der Wind pfiff um die windschiefen Häuser und die Tienda, immerhin existierte
eine, hatte so gar nichts für ausgehungerte Radler. Waldemar und ich beschlossen, in den Ort,
5 Kilometer landeinwärts zu fahren und da unser Glück zu versuchen. Per Anhalter wollten
wir es versuchen, was nach einiger Warterei auch funktionierte. Dort angekommen, Ödnis weit
und breit. Ein Junge, den ich fragen wollte, lief einfach weg, mir bisher noch nie passiert.
Der nächste angesprochene Mann nuschelte sich irgendetwas in den nicht vorhandenen Bart und
ging auch seines Weges. Langsam habe ich die Nase voll von diesen unfreundlichen Menschen hier.
Weiter zum Hauptplatz, dort gab mir endlich eine jüngere Frau eine vernünftige Auskunft.
Auf dem Weg zur Panaderia ein Besoffener, der mich angrappschen wollte, ich stieß ihn weg
und er fiel hin. Die Panaderia natürlich zu, doch gegenüber eine Tienda, wo es sogar Bananen
und Äpfel gab. Ein Junge gab mir die Sachen, seine Mutter kam dann auch endlich mal und
bediente mich nach Anfangsschwierigkeiten einigermaßen höflich. Ganz glücklich lief ich
zurück zur Plaza, wo Waldemar mit den anderen eingekauften Sachen auf mich wartete. Die
Rückfahrt bestritten wir mit einem Taxi. Am Abend drehte der Wind noch mehr auf, fast schon
unheimlich! Das Dach knallte und krachte, wir waren froh, diese Unterkunft gefunden zu haben.
Abzweigung nach Curahuara de Carangas nach Tambo Quemado 03.10.2013
Ganz früh machten wir uns auf, denn mittlerweile war uns klar, nach Mittag ist es nicht mehr
lustig, in Bolivien mit dem Rad unterwegs zu sein. Dann ist es so windig, das es überhaupt
keinen Sinn macht, weiter zu fahren. Die Sonne geht gegen 6:00 Uhr auf, doch bis die ersten
Sonnenstrahlen wärmen, dauert es noch eine ganze Weile. Also, mit dicken Handschuhen, langen
Hosen und Jacken bewaffnet, setzten wir unsere Fahrt fort. Heute wollten wir endgültig den
Nationalpark erreichen. Der Sajama kam immer näher, majestätisch und schneebedeckt bewunderten
wir ihn immer wieder. Bis jetzt schaffen wir in Bolivien ziemlich lange Strecken, das Profil
hier nicht mit Peru zu vergleichen, wo wir ja jeden Tag irgendwie klettern mussten. Wir
bewegen uns immer um die 4000Hm hier, manchmal etwas weniger oder mehr. Gut zu fahren und
ohne Wind auch einigermaßen warm tagsüber. Nach 77 Kilometern standen wir an der Abzweigung
zum Nationalpark. Der Wind hatte schon seit 2 Stunden eingesetzt, die Sandpiste für 11
weitere Kilometer stand auf dem Plan. 11 Kilometer in die falsche Richtung und ein Dorf,
wohl hauptsächlich aus Hotels bestehend, erwartete uns. Natur haben wir ja wohl auch sonst
reichlich, lohnte es sich überhaupt. Ein Auto, von Sajama kommend, nahm uns die Entscheidung
ab. Das Dorf unspektakulär, die Berge drumherum schön, aber auch von hier aus sichtbar, wir
ließen es einfach bleiben. Lieber fuhren wir noch die 8 Kilometer weiter nach Tambo Quemado,
dem Grenzort nach Chile, von dort aus brauchten wir morgen nur 2 Kilometer zurück, um auf
die Schotterpiste Richtung Macaya zu gelangen. Gesagt, getan! Für die 8 Kilometer brauchten
wir eine halbe Ewigkeit, der Wind orkanartig, wir mussten immer wieder anhalten und verschnaufen.
Endlich angekommen, weit und breit nur Trucks mit laufendem Motor. Arschkalt war es. Eine
Hospedaje, der Inhaber winkte direkt ab, kein Platz für die Fahrräder. Die einzige andere
Unterkunft geschlossen, vielleicht ja wieder geöffnet in einer Stunde oder so. Schule ja,
aber keiner zuständig, die Leute auch hier eher mürrisch und unfreundlich. Ich lief rum,
fragte weiter, erreichte aber nichts. Zurück, hatte endlich die andere existierende Unterkunft
geöffnet. Zum Glück hatte die Dame auch zwei Zimmer frei, doch die Räder dürften nicht mit
auf’s Zimmer. Ich bittelte und bettelte, endlich hatte sie ein Einsehen. Nach einer weiteren
Ewigkeit bezogen wir die Zimmer, danach ging es ans einkaufen. Unser Zimmer war leider nicht
abschließbar, so dass ich mich mit John auf den Weg machte. War auch hier kein Vergnügen,
Besorgungen zu tätigen. Lange dauerte es, bis ich die gewünschten Sachen besorgt hatte,
Obst und Gemüse Fehlanzeige.
Tambo Quemado nach Julo 04.10.2013
2 Kilometer zurück, dann Adios Asphalt und rauf auf die Schotterpiste, kein Entkommen mehr.
Blick zurück zu den schneebedeckten Bergen, ein schöner Anblick. Blick nach vorn und rein ins
Vergnügen. Sand, tief und fast nicht befahrbar. Ich fluchte vor mich hin und die Männer
warteten stetig und immer wieder. Irgendwann reichte es mir, ich ließ mir noch ein paar
Instruktionen geben, dann war ich fast genauso schnell und überwand meine Scheu. Nach einer
Weile machte es sogar richtig Spaß und ich wurde immer mutiger. Wir kamen gut voran, an
einem verlassenen Ort vorbei, mussten einen Bach überqueren und landschaftlich war es sehr
schön und vor allen Dingen einsam. In Macaya erwartete uns ein Soldatenposten und eine Señora,
die uns bat, dass wir uns registrieren, wir wären jetzt im Touristikgebiet Jauca und der Ort
würde eine Statistik der durchkommenden Touristen führen. Dann fragte sie uns nach Geld,
was ich ablehnte. Schließlich würden wir mit unseren Fahrrädern keinen Dreck verursachen
und würden auch sonst die Umwelt respektieren und nicht zumüllen. Sie schaute etwas komisch,
ließ uns aber in Ruhe weiterziehen. Im Ort schauten wir uns noch die schöne Kolonialkirche an,
dann fuhren wir an der Lagune Macaya vorbei mit vielen Flamingos. Weiter ging es nach Chullpar,
sah verlassen aus, dann weiter zum Rio Lauca. Kurz vorher verfuhren wir uns, fanden dann aber
doch den richtigen Weg. Durch tiefen Sand schoben wir die Räder, dann das zweite Mal für heute
kalte, nasse Füsse und nach der Flussüberquerung klebte der Sand nur so an den Rädern. Wieder
schieben, zurück auf den eigentlichen Weg. Endlich waren die Räder frei von Sand, wir machten
eine schöne Rast in Cruzani, wo wir auch keinen Menschen weit und breit sahen. Nur Alpacas
und Sand und eine Pumpe, die sogar Wasser ausspuckte. In Julo kamen wir nach 64 Kilometern
an und hatten auf Anhieb Glück. Eine Schule existierte, der Lehrer vor Ort und einige Schüler,
die Basketball spielten. Wir waren herzlich eingeladen, zu bleiben. Endlich nette Menschen!
Eine Tienda gab es, auch dort eine nette Señora, die uns hereinbat und wir gönnten uns eine
2 Liter Coca Cola. Danach kauften wir noch Kräcker für die Kids, die freuten sich riesig,
Äpfel hatte die Señora auch und zurück ging es in die Schule. Wir bezogen die Aula, viel
Platz und Freiheit.
Julo nach Cruz de Huayllas 05.10.2013
Der Sternenhimmel in Bolivien ist wohl das Beste in diesem Land. Nachts, wenn ich aufwache,
kann ich mich gar nicht daran satt sehen. Morgens wurden wir noch freundlich von ein paar
Einwohnern, die auch so früh auf waren, verabschiedet, dann ging es wieder auf die Holter
und Polterstrasse. Die Landschaft war auch heute wieder schön, nur 4 Autos auf der gesamten
Strecke, dafür hielten uns am frühen Morgen zwei davon an, was in dieser einsamen Gegend
eher ungemütlich war. Es stellte sich aber raus, das die Herrschaften Polizisten waren und
wohl nur ein wenig plaudern wollten. Wir taten ihnen den Gefallen und irgendwann ließen
sie uns weiterziehen. Auch heute fuhren wir an eher verlassen ausschauenden Dörfern vorbei
und kamen bis zum Cruz de Huayllas, immerhin auch wieder 64 Kilometer auf unbefestigten
Straßen. Auch dieser Ort schien wie ausgestorben und leider war Samstag, so dass die Schule
geschlossen war. Dann entdeckten wir ein Auto vor einer Behausung, und ich lief schnell hin.
Die Tür stand offen, ich klopfte vorsichtig an. Von drinnen eine Frauen-und Männerstimme zu
hören, doch die beiden schienen total betrunken zu sein und konnten mir kaum antworten. Ich
machte mich aus dem Staub und schaute mich weiter um. Nur eingefallene Häuser oder andere,
die in Aufbau waren, komisch. Auf dem Rückweg endlich eine Frau und ein junger Mann. Diese
Beiden schauten mich neugierig an und ich fragte, ob es hier einen Platz zum Übernachten gäbe.
Der junge Mann überlegte, wollte wissen, wo ich herkäme und wo wir denn sonst übernachten
würden. Ich gab ihm brav Auskunft! Wieder überlegte er, dann bot er mir an, dass wir bei
ihm im Haus schlafen könnten, es wäre aber sehr einfach und eng. Ich schlug ihm vor, mir
das Haus anzuschauen. Es war wirklich nur ein Raum in einem für die Gegend typischen Lehmhaus
mit Strohdach und leider total zugerümmpelt. Er sah mir wohl an, das ich nicht so begeistert
war und schlug mir vor, ein anderes Zimmer, was seinen Eltern gehört, anzuschauen. Die Eltern
wohnten schon lange nicht mehr hier, die gesamte Familie mit sechs Kindern ist vor 10 Jahren
weggezogen und er selber würde auch nur noch ab und zu nach dem Rechten sehen. Der Grund,
warum ganze Dörfer verlassen waren? Es regnet nicht mehr genug!!! Die Menschen können keinen
Ackerbau mehr betreiben, nur noch ein paar Leute würden versuchen, Alpacas und Lamas zu
halten. Und warum die neuen Gebäude? Die Regierung versucht auf diese Weise, wieder Leute
auf’s Land zu locken! Wir liefen gemeinsam zu dem Elternhaus, was sich etwas abseits des
Zentrums befand. Das Haus entpuppte sich auch wieder nur als ein Raum, immerhin mit 2
Bettgestellen und viel Staub. Remi, so hieß der Gute, versprach mir aber, direkt sauber zu
machen und ich sagte ihm, das wir auf jeden Fall für die Nacht bezahlen wollten. Er schaute
mich ganz erstaunt, aber auch erfreut an. Mit 30 Bolivianos war er völlig einverstanden,
schwang den Besen, und stellte sogar den Strom an. Wasser gab es 20 Meter vom Haus entfernt
aus einer Pileta, ich war glücklich und holte die beiden Männer. Remi war unterdessen fertig
mit dem saubermachen, jetzt sah das ganze schon viel besser aus. Wir bedankten uns ganz
herzlich bei ihm und er verabschiedete sich. Wir waren unter uns, überlegten, wo wer schlafen
sollte uns ich landete letztendlich auf zwei zusammen gestellten Tischen, die eher einem OP
Tisch ähnelten. Egal, würde schon für eine Nacht funktionieren. So ein Lehmhaus ohne Fenster
ist schon ein Abenteuer. Wenn man bedenkt, dass hier eine ganze Familie wohnt. Das Küchenhäuschen
befand sich 10 Meter weiter entfernt, Toilette gibt es nicht. Später kam die Tante von Remi
vorbei, die erst etwas rum zickte, nachdem ich sie aber aufgeklärt hatte, uns gar nicht mehr
von der Seite wich. Als der Wind wieder um die Häuser tobte, zog es gewaltig durch die
Ritzen. Wir mummelten uns in unsere Schlafsäcke und hofften, dass der Wind in der Nacht
nachließ. Tat er, doch richtig schlafen konnte ich trotzdem nicht. Jedes Mal, wenn ich mich
umdrehte, hatte ich Sorge, vom Tisch zu fallen, es war trotzdem ein Erlebnis.
Cruz de Huaylas nach Sabaya 06.10.2013
Wir frühstückten in Ruhe, schlossen das Häuschen sorgfältig hinter uns zu und genossen
nochmal ganz intensiv diesen für uns besonderen und friedlichen Ort. Nur noch 26 Kilometer
bis nach Sabaya, über eine neue Brücke, zum Glück, ich hatte nicht schon wieder Lust, durch
den Fluss zu waden. Gegen 10:30 Uhr waren wir schon da, nach Fragerei fanden wir das einzige
Hotel im Ort. Der Bürgermeister des Ortes bot uns zwar an, im Rathaus zu übernachten, doch
dieses Mal lehnten wir ab. Wir brauchten eine Dusche und ein Bett, auch wollten wir hier
zwei Nächte bleiben. Nachdem wir uns den Dreck abgewaschen, die Wäsche gewaschen und uns
sortiert hatten, erkundeten wir den Ort. Wieder eine Enttäuschung. Nur ein paar Tiendas,
die mehr nichts hatten als irgendwas. Na gut, es war Sonntag, vielleicht sieht es ja morgen
anders aus. Abends fiel eine ganze Horde Bolivianer ins Hotel ein, machten die Nacht zum
Tag und gingen uns gehörig auf die Nerven. Am zweiten Tag gab es leider auch nicht viel
mehr zu kaufen und zu sehen. Nur auf der Haupt Avenida gibt es ein paar Einkaufsmöglichkeiten,
Obst wieder keins, es ist zum Weinen. Nachmittags gab auch noch unser Brenner den Geist auf,
wir konnten ihn nur notdürftig reparieren und hoffen, dass wir bis Uyuni damit durchkommen.
Morgen geht es über zwei Salare dorthin. Wahrscheinlich werden wir 4 Tage benötigen, um
beide Salzseen zu überqueren. Hoffentlich bleibt es trocken und der Wind bläst von hinten
und nicht umgekehrt.
Sabaya nach Coipasa 08.10.2013
Die zweite Nacht war auch eher laut, komischerweise kommen hier die Gäste erst gegen
Mitternacht und checken ein, machen dabei einen Radau, das man irgendwann nur noch „Ruhe“!
schreien möchte. Ganz früh verließen wir Sabaya in Richtung Salar de Coipasa. Kalt war es,
als wir dort ankamen. Zuerst sah es eher so aus, das wir um den Salzsee drum herumfahren
würden, doch dann hatte Waldemar die Idee, doch mitten drüber zu fahren. Ich hatte da so
meine Bedenken, wussten wir doch nicht, was uns da erwarten würde. Salz oder eher Salzwasser?
Wir taten es trotzdem und nach einer Weile genossen wir einfach nur noch die Mystik dieses
Ortes. Schnell war das Schauspiel dann vorbei, wir schoben die Räder durch den Sand nach
Coipasa. Nur 38 Kilometer lagen hinter uns, ein Weiterfahren machte aber keinen Sinn, weil
wir definitiv nicht auf dem Salar übernachten wollten, zu kalt! In Coipasa gibt es ein
Alojamiento, wo mich ein älterer Mann sehr freundlich empfing, schon fast zu freundlich
für meinen Begriff. Er nahm mich in die Arme, seine Hände waren überall, jetzt reichte es
aber. Ich ging auf Abstand und erst jetzt bemerkte ich, dass er wohl sehr schlecht sehen
konnte, wenn nicht sogar blind war. Er gab mir den Schlüssel für das Zimmer, welches sich
als groß, geräumig, sauber und mit zwei Betten versehen, entpuppte. Waldemar ging heute
auf die Matratze. Fließend Wasser keins, dafür ein Brunnen. Toilette keine und wie sich
später herausstellte, existierte im ganzen Ort kein Örtchen, um seine Notdurft zu verrichten.
Ich fragte nach, wie es die Einwohner denn händeln würden? Runter Richtung Salar, dort gäbe
es eine Mauer. Aha! Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass diese Mauer eher abschreckend
war und um das Dorf verteilt der ganze Müll des Dorfes. Trotzdem fühlten wir uns wohl bei
Señor Ross, konnten unsere Räder vom Salz befreien, was ziemlich anstrengend war, und einen
Dorfladen führte unser Gastgeber auch. Erstaunlich, fast ohne Augenlicht, aber es klappt
mit Hilfe seiner Enkel, die immerhin erst 7 und 8 Jahre alt sind.
Coipasa nach Llica 09.10.2013
Noch im Dunklen zurück auf dem Salar, einen wunderschönen Sonnenaufgang erlebt. Wir, der
Salzsee und die Sonne, sonst nichts und niemand, faszinierend! Wir genossen diese Stimmung
und den ganzen Tag kamen uns nur zwei Autos entgegen. 84 Kilometer legten wir zurück und
kamen gegen späten Nachmittag in Llica an. Die dortigen Hospedajes waren geschlossen, doch
wir kamen im Theaterraum unter. Der Dueno wollte viel Geld von uns sehen, doch nach einem
intensiven Gespräch und viel Spaß mit ihm nahm er uns nur 30 Bolivianos ab, was ich mehr
als fair fand. Und siehe da, in diesem Dorf gab es Brot, in jeder Tienda Obst und Gemüse,
Haferflocken und manch andere gute Sachen. Endlich, dachte ich, mal eine Dorfgemeinschaft,
die funktionierte.
Llica nach Isla Inca Huasi 10.10.2013
Der Weg zum Salar de Uyuni beschwerlich, über riesige Salzschollen und endlich nach rund
7 Kilometern wurde es weiß und hart unter den Rädern. Hier sah die Welt anders aus. Viele
Autospuren, fast eine richtige Straße gleichend, bis zur Insel Inca Huasi. 80 Kilometer
über den Salar, die Augen schmerzten regelrecht, die Sonneneinstrahlung so intensiv. Immer
wieder cremten wir uns die Gesichter ein, Waldemar’s und meine Lippen sahen übel aus, wund,
blutig, und unseren Nasenschleimhäuten erging es auch nicht besser. Wir kamen schnell voran
und waren gegen 12:00 Uhr schon an der Insel angelangt. Der Touristenmagnet auf dem Salar,
Jeep an Jeep, genau, wie wir es uns vorgestellt hatten. Die Touris glotzten uns blöd an,
sind wir Kühe oder was? Einer traute sich sogar, uns anzusprechen. Ein Schweizer Landsmann,
er durfte auch ein Erinnerungsfoto von uns machen. Die Jungs schmissen den Brenner an, den
Café hatten wir uns redlich verdient. Ich hörte mich mal um, wie das hier so ablief und
traf einen gar nicht netten Señor im Büro an. Muffel, muffel und die Aussage, das wir für
den Eintritt zu der Insel jeder 30 Bolivianes berappen müssten, und wenn wir übernachten
wollten, nochmal 30 Bolivianos pro Person fällig wären. Der konnte mich doch mal gernhaben,
lieber wollte ich meinen Café in Ruhe genießen und gemeinsam mit den Männern überlegen, wie
wir vorgehen wollten. Nach dem warmen Getränk und Essen im Magen machte ich mich dann nochmal
auf den Weg ins Büro. Jetzt ein Jungspund vor mir sitzend, aber ganz anders drauf als sein
Kollege. Er könnte uns einen warmen Raum anbieten, den Eintritt bräuchten wir nicht bezahlen
und eine Toilette und fließend Wasser ständen uns auch zu Verfügung. Na bitte, geht doch.
Wir bezogen das Zimmer, mit tollem Panoramafenster und wirklich richtig kuschelig warm dank
der intensiven Sonne. Matratzen gab es, Stühle auch, was wollten wir mehr. Waldemar machte
sich direkt wieder ans Räder saubermachen, John schloss sich ihm an. Später trafen noch
weitere Radler ein. Ein Paar aus England und den Niederlanden, danach 2 Deutsche und ein
weiterer Niederländer. Das Paar entschloss sich, weiter zu fahren, die Männer blieben und
quartierten sich auch noch bei uns ein. Schöner Sonnenuntergang, später ein eisiger Wind
und wir froh, hier eine Bleibe gefunden zu haben.
Isla Inca Huasi nach San Juan 11.10.2013
Mit fünf Männern in einem Raum, die auch noch die ganze Nacht sich unruhig hin und her
wälzten, nicht wirklich ein Vergnügen. 4:30 Uhr war die Nacht für John, Waldemar und mich
beendet. So leise als möglich packten wir unsere Sachen zusammen und gegen 5:45 Uhr waren
wir wieder startklar. Ein langer Tag lag vor uns, mit unbestimmten Ziel. Wir hatten am
Vortag unsere Pläne über den Haufen geworfen und wollten statt nach Uyuni Richtung Süden
fahren. Also, für weitere 50 Kilometer über den Salar, es reichte langsam, dann runter auf
die schon vermisste Schotterpiste, weiter zur Sandpiste und in einen Irrgarten rein mit so
vielen Abzweigungen alle paar hundert Meter, das wir überhaupt nicht mehr durchblickten.
Zum Glück hatten wir hier wieder den Vorteil, ein GPS dabei zu haben, so dass wir wenigstens
grob wußten, wo wir uns befanden. Die Leute, die auf den Feldern arbeiteten, konnten uns
einigermaßen weiterhelfen, aber meistens bestehen die Aussagen aus pantomimischen Handzeichen,
unterstrichen von Pfeiftönen und danach ist man genauso schlau wie vorher. Den Weg bis
Villa Martin Colcha fanden wir, dort machten wir Pause und fanden, wieder nach langer
Sucherei ein Señor, die uns eine große Flasche Cola verkaufte. Gestärkt ging es weiter auf
der Sandpiste, der Wind drehte auf, und die entgegenkommenden Sandhosen rissen uns fast
vom Rad. Feine Sache, jetzt über der Sonnencreme die Sandschicht, die sich in fast jeder
Körperöffnung befand. Egal, weiter an den Sandfeldern lang, ich frag mich, was hier wächst?
Abzweigung an Abzweigung, aber irgendwie schafften wir es, diesem Labyrinth zu entkommen.
Doch wo war das auf dem Navi angegebene Dorf San Juan? Jeep anhalten und nachfragen. 5
Kilometer noch, doch da war auch nichts. Nochmal nachfragen. 5 Kilometer noch! Immer noch
nichts. Dann nach weiteren 8 Kilometern endlich der Ort vor uns liegend. Ich hatte die Nase
gestrichen voll, nicht nur vom Sand und diesem fürchterlichen Wind hier in Bolivien. 96
Kilometer in den Knochen, 40 davon Gegenwind! Wir fanden nach ewiger Sucherei eine Albergue,
die uns aufnahm! Die Sucherei nach Brot entpuppte sich wieder als Spießrutenlauf. Die
Dorfeinwohner erklärten mir nach mehreren Fehlversuchen, das das Brot nur für Einheimische
wäre und nicht für Fremde. Ich grinste die drei Damen und den Herrn an, was mir wirklich
schwer fiel, und erklärte ihnen, das ich hier ja für eine Nacht verweilen würde, das Geld
der Dorfgemeinschaft zu Gute käme und ich schließlich ein Fahrradtourist wäre und nicht nur
mit dem Jeep durchrasen würde. Die vier beratschlagten sich und zu guter Letzt gaben sie
mir für jeden von uns drei Brötchen plus ein sehr flaches, typisches Fladenbrot des Ortes
dazu. Ich umarmte die Hausherrin, bedankte mich sehr bei den anderen und durfte endlich
nach diesem sehr frustrierenden Ausflug todmüde ins Bett fallen.
San Juan, Bolivien nach Ollagüe, Chile 12.10.2013
Die Nacht war lausig kalt, ich fror bitterlich, trotz 5 Decken, und zog mir am Morgen alle
Sachen an, die ich in meiner Tasche finden konnte. Vor 6:00 Uhr waren wir auch heute wieder
auf den Rädern. Der hoffentlich letzte Tag in Bolivien lag vor uns. Quer durch, die Piste
erstaunlich gut befahrbar für 34 Kilometer, ankommend an einem Militärposten im Niemandsland,
dort das Brot brüderlich geteilt, weiter an den Bahngleisen lang. Jetzt wieder mieser bis
katastrophaler Belag. Pause, danach weiter bis zur bolivianischen Grenze, wo wir gegen 12:30
Uhr ankamen. Migration geschlossen, 2 Stunden ausgeharrt, dann den Ausreisestempel rein in
den Pass, 15 Bolivanos pro Kopf bezahlt, ohne Quittung natürlich. Raus, nur raus hier! Noch
5 Kilometer gefahren, der Gegenwind heute noch schlimmer als in den letzten Tagen. Es sah
fast so aus, als ob uns dieser wieder zurück nach Bolivien schieben wollte, oh bitte nicht.
Wir kämpften uns nach Chile durch, jawohl! Bei der Polizei den Einreisestempel abgeholt,
weiter zur Zollkontrolle. Formular ausgefüllt, und die Frage: Führen sie Früchte oder Gemüse
mit sich? Natürlich mit „Nein“ angekreuzt. Dann ein Zollbeamter, der uns bat, die Taschen
zu öffnen. Ach, Du Schreck, warum denn das jetzt? Das erste Mal an einer Grenze, das wir
dazu aufgefordert wurden. Ich öffnete meine Vordertaschen und was blickte ihm und mir entgegen?
Meine gehüteten 4 Tomaten, die wir heute für das Abendessen uns vom Munde abgespart hatten.
Was das denn wäre, fragte mich der Beamte? Ähm, sieht wohl nach Tomaten aus, oder? Und was
wären Tomaten? Hmm, Gemüse? Richtig, bekam ich zur Antwort und das Kreuz wäre wohl nicht
richtig auf dem Formular! Aber…, wollte ich mich rechtfertigen! Der gute Mann schaute
mich an, sagte, das wäre sein Job und ich hätte das Formular neu auszufüllen, sonst müsste
ich mit einer saftigen Strafe rechnen. Ich fügte mich zähneknirschend. Er erwischte dann
auch noch John, geteilter Schmerz ist halber Schmerz. Wir fuhren rein nach Ollagüe, auch
eher ein windiger Ort, aber die Häuser hier in Schuss und nicht mehr ganz so armselig aussehend.
Ich verbrachte 2 geschlagene Stunden damit, nach einer Bleibe für die Nacht Ausschau zu halten.
Willkommen in Chile und damit in einem Schweineteurem Land. Für ein Bett sollten wir
umgerechnet $25 berappen, und das im Niemandsland. Ich fragte bei der Polizei nach, die
waren taub auf den Ohren, danach im Muncipal Gebäude. Auch hier die erste Frage, was wir
denn bezahlen wollten? Nachdem ich ihnen verklickert hatte, was wir in Bolivien für einen
Raum ohne Inventar bezahlt hätten, kriegten sie sich vor Lachen nicht mehr ein. Hieß wohl,
im Wind das Zelt aufstellen. Frustriert lief ich zurück zu den Männern. Wir beratschlagten
uns lange, beschlossen, Essen aufzutreiben und danach weiter zu schauen. Ein kleiner Dorfladen
hatte geöffnet, John und ich rein. Zum Glück hatte er in Australien vorgesorgt und chilenisches
Geld dabei. Nach anfänglichen Fremdeln wurden die Ladenbesitzer immer netter und das feinste
Obst und Gemüse wurde aus dem Kühlraum geholt. Meine Augen quollen fast über. Mit vielen
Tüten kamen wir zurück zu Waldemar, der mich spitzbübisch anschaute. Was ist passiert,
fragte ich ihm? Kommt mal mit und schaut Euch an, was ich gefunden habe. Taten wir brav
und er öffnete in einem etwas abseits gelegenem Haus eine Tür. Ein Nähzimmer mit Holzfußboden
und Milchglasfenstern, so das uns von außen keiner sehen konnte. Das Gebäude sah so aus, als
ob es gerade fertig gestellt wurde, aber noch keine Menschen hier arbeiten würden. Rein mit
den Rädern, Tür zu und bitte ganz leise verhalten, so die Devise. Schnell kochten wir noch
im Tageslicht, Matratzen und Schlafsäcke raus und dann nichts wie Augen zu und hoffen, dass
kein Nachtwächter oder andere Störenfriede uns in der Nacht aufschrecken würden.
Was können wir über Bolivien schreiben:
Mir bzw. uns fällt es schwer, über Bolivien eine Aussage zu treffen, ehrlich! Differenziert
betrachtet, dabei beachtend, dass wir im Westen des Landes gefahren sind, wo es nicht viele
Touristen hinzieht, müssen wir leider sagen, dass Bolivien das Land bisher ist, wo es uns
definitiv nicht wieder hinzieht. 13 ganze Tage haben wir in diesem Land verbracht, wahrlich
eine kurze Zeit, aber das reichte aus, um uns an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Ich
will mich gar nicht beklagen, über den eisigen Wind, die aggressive Sonne, die kalten Nächte,
die Sandstürme, die Sand- und Schotterpisten. Auf diese Tatsachen waren wir mehr oder minder
gut vorbereitet. Mit welchen Dingen wir überhaupt nicht gerechnet hatten, waren Unfreundlichkeit,
Desinteresse, und das Schlimmste, was einem Radfahrer passieren kann, kein Essen in den Ortschaften
zu finden, der Horror schlechthin. Bolivien ist, was die Natur betrifft, ein sehr interessantes
Land! Doch Umweltschutz ist ein Fremdwort. Der Müll wird einfach in die Natur, meist vor die
eigene Haustür geschmissen und der Wind verteilt den ganzen Mist schön in der näheren Umgebung.
Sanitäreinrichtungen in den Dörfern größtenteils nicht vorhanden, und wenn, dann bevorzugt man
doch lieber ein stilles Örtchen in der Natur. Bolivien ist bestimmt eines der ärmsten Länder
auf dieser Welt, abgeschnitten vom Meer, der Klimawechsel im Hochland so hautnah zu spüren,
weil ganze Dörfer in den letzten Jahren von den Einwohnern verlassen wurden aufgrund des
fehlenden Regens. Das Land versandet zusehens. Ein Drama, definitiv! Von den beiden Salzseen,
die wir überquert haben, ist der Salar de Coipasa eindeutig der schönere! Wir wünschen Bolivien
alles Gute für die Zukunft!